24. Oktober 2023 | Kategorie: Anthologie der Menschheit, Artikel, Aus "Die Fackel", Rosa Luxemburg
Vorwort. W.K. Nordenham Humanismus in finsteren Zeiten, die auch immer die unseren sind. Gegen Zeitgenossenschaft gibt es kein Mittel. „Freiheit nur für die Anhänger der Regierung, nur für die Mitglieder einer Partei – mögen sie noch so zahlreich sein – ist keine Freiheit. Freiheit ist immer Freiheit der Andersdenkenden, sich zu äußern.“ Der Satz stammt von Rosa Luxemburg. Sie war auch der Überzeugung, dass allein freie Wahlen das Mittel zur Übernahme der Macht sein sollten, fand damit aber keine Mehrheit in ihrer Partei. Deshalb sei hier, durch Abdruck eines Briefes von Rosa Luxemburg aus „Die Fackel“, der Abstand zu allen Nachplapperern nachgewiesen und, falls selbst noch nicht bemerkt, wiederhergestellt. Folgerichtig hat der Name „Karl“, mit dem Karl Liebknecht gemeint ist, nichts mit irgendwelchen Zeitgenossen zu tun. Die Antwort einer „unsensiblen“ adeligen Gutsbesitzerin auf den Abdruck des Briefes durch Karl Kraus, der einen Blick auf die gesellschaftliche Situation der Zeit erlaubt […]
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22. August 2022 | Kategorie: Artikel, Konrad Heiden, Nazis, Zeitzeugnisse/Zeitzeugen
Da schon wieder oder immer noch die geistige Schwäche, diesmal sogar in Form einer deutschen Parlamentspartei, auf angebliche nazi-onale Größe sich beruft und über einen ihrer Vordenker auf Vogelschiss sich herausreden wollte, wird hier für ewig Gestrige eine historische Abrechnung aus dem Jahre 1935 exhumiert, die keineswegs als nachträgliches braunes Sakrament daherkommt, sondern der Klärung der geistigen Exkremente ewig Gestriger dient. Karl Kraus beschrieb bereits 1933 in „Dritte Walpurgisnacht“ die Terrorwelt im dritten Reich. Er hatte als Quelle nur die jedermann zugänglichen Berichte aus Zeitungen. Sie beschrieben das Grauen im NS-Staat, als jeder Gegner nicht nur sprichwörtlich wie Freiwild zum Abschuss freigegeben wurde. „Wir haben es nicht gewusst…“, dabei musste man nur die Zeitungen in Nazideutschland aufschlagen. Auschwitz begann 1933. Zwei Jahre danach veröffentlichte Konrad Heiden in der Schweiz eine Biographie des aus Österreich stammenden Führers und seiner engsten Helfer, die alle von Anfang an Versager oder Verbrecher waren, also […]
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16. Juni 2022 | Kategorie: Artikel
Reaktion auf den folgenden einen Artikel aus Spektrum 15.6.2022 WHO: Affenpocken sollen neuen Namen erhalten Um Verwirrung und Stigmatisierung zu vermeiden, will die WHO Virus und Krankheit in Kürze umbenennen. Ähnlich ging man damals bei Covid-19 vor. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) will den Affenpocken einen neuen Namen geben. Es gebe seit Langem Bestrebungen, Krankheiten nicht mehr nach Tieren oder Regionen zu benennen, um jeglicher Möglichkeit von Diskriminierung oder Stigmatisierung vorzubeugen, sagte ein WHO-Sprecher am Dienstagabend. Zuvor hatte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus in Genf angekündigt, es solle in Kürze eine Entscheidung geben. ————————————————————————————————————- Ich wollte es beim Lesen zuerst nicht glauben und hatte sofort eine neue Verschwörungstherorie vermutet. Aber die WHO meint es ernst. Inzwischen weiß ich aus sicherer Quelle, dass sich King Kong persönlich bei der UNO gemeldet hat, und er tat schwer beleidigt wegen der Krankheitsbezeichnung. Das ginge eindeutig gegen alle Affen, wo auch immer sie beschäftigt wären. Auch gendermäßig war […]
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25. Februar 2022 | Kategorie: Artikel, Notizen zur Zeit
Aus aktuellem, schrecklichem Anlass wird an ein Gedicht von Matthias Claudius erinnert. Dazu ein Originaltext Jean Paul Richters, den seinerzeit Karl Kraus während des 1. Weltkrieges in der Fackel abgedruckt hat. Wie wahr. Mehr ist nicht zu sagen. `S ist Krieg. Von Matthias Claudius ‘s ist Krieg! ‘s ist Krieg! O Gottes Engel wehre, Und rede Du darein! ‘s ist leider Krieg – und ich begehre Nicht schuld daran zu sein! Was sollt ich machen, wenn im Schlaf mit Grämen Und blutig, bleich und blaß, Die Geister der Erschlagenen zu mir kämen, Und vor mir weinten, was? Wenn wackre Männer, die sich Ehre suchten, Verstümmelt und halb tot Im Staub sich vor mir wälzten und mir fluchten In ihrer Todesnot? Wenn tausend tausend Väter, Mütter, Bräute, So glücklich vor dem Krieg, Nun alle elend, alle arme Leute, Wehklagten über mich? Wenn Hunger, böse Seuch und ihre Nöten Freund, Freund und […]
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24. Februar 2022 | Kategorie: Artikel, Aus "Die Fackel", Notizen zur Zeit
Noch ein Versuch wider die Vergeblichkeit von Frieden, weil Machttrunkenheit der Waffen bedarf um dieselbe aufrechtzuerhalten und den ultimativen Rausch erst recht in der Ausdehnung de Machtraumes erlebt! Der Irrsin von Macht und Krieg hat immer Methode und sie ähneln sich erschreckend. Mindesten sein dutzend Kriege finden momentan auf der Welt statt statt, Tendenz zunehmend. Waffen sind überall wie von Zauberhand verfügbar und die Chronisten des Grauens allerorten dabei. Wozu sind sie nütze? Ändert sich irgendetwas? Wie sagte schon Kjerkegaard? Ein einzelner Mensch kann einer Zeit nicht helfen oder sie retten, er kann nur ausdrücken, dass sie untergeht. Vor über einhundert Jahren schrieb Karl Kraus die unten folgende Abrechnung mit seiner und unserer Zeit. Mir ist klar, dass dieser Kraus´sche Aufsatz für die kurzfloskelgeübte und folglich aufmerksamkeitskurze Klientel der LOL – Facebook- Twitter-Generation eine nicht zu überschätzende Herausforderung darstellt. Aber vielleicht schafft ja jemand wenigstens die ersten zwei Seiten und […]
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11. Februar 2020 | Kategorie: Bildung, Zeitzeugnisse/Zeitzeugen
Der 1944 in Bern geborene Peter Bieri ist einer der profiliertesten Denker unserer Zeit und war bis 2007 Professor für zeitgenössische Philosophie an der Freien Universität Berlin. Er hatte den Lehrstuhl für «Sprachphilosophie und Analytische Philosophie» inne und veröffentlichte «Das Handwerk der Freiheit» (2001). Unter dem Pseudonym Pascal Mercier hat er unter anderem den Roman «Nachtzug nach Lissabon» (2004) veröffentlicht. Wie wäre es, gebildet zu sein? Bildung ist etwas, das Menschen mit sich und für sich machen: Man bildet sich. Ausbilden können uns andere, bilden kann sich jeder nur selbst. Das ist kein bloßes Wortspiel. Sich zu bilden, ist tatsächlich etwas ganz anderes, als ausgebildet zu werden. Eine Ausbildung durchlaufen wir mit dem Ziel, etwas zu können. Wenn wir uns dagegen bilden, arbeiten wir daran, etwas zu werden – wir streben danach, auf eine bestimmte Art und Weise in der Welt zu sein. Wie kann man sie beschreiben? Bildung als […]
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01. Februar 2020 | Kategorie: Notizen zur Zeit
Da Norbert Walter-Borjans inzzwischen den Vorsitz der SPD führt und zielsicher bei Corona am Thema vorbeischwadroniert, sei ein allgemeiner Rückblick auf seine Entscheidungsqualität erlaubt. Die Geschichte datiert aus 2011 und bescheinigt ihm eine erstaunliche Wandlungs- und Lernfähigkeit, die manchen Trickkünstler in den Schatten stellte. Das qualifiziert für jeden Vorsitz, Rücksitz und SPD-Hochsitz und kommt ihm nun zu gute. Dabei spielt der Künstler Gunter Demnig eine Rolle. Der arbeitet seit fast 30 Jahren an einem Riesenkunstwerk, den „Stolpersteinen“. Überall in Europa verlegt er vor den Häusern und Wohnungen der von den Nazis vertriebenen und ermordeten Juden mit Messingplatten versehene Erinnerungssteine, auf denen die Namen und Daten der von diesem Ort verschwundenen Menschen eingeprägt sind. Die Steine sind eingelassen in die Bürgersteige und geben als Multiplexdenkmal, dem man nicht ausweichen kann, tagtäglich ihr stummes Memento jedem auch nur flüchtig Vorübereilenden mit auf den Weg. Das sollte laut Finanzamt Köln-Altstadt im Jahre 2011 […]
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19. Juni 2019 | Kategorie: Artikel, Marc Aurel
Marc Aurel Mach den Versuch – vielleicht gelingt es Dir – zu leben wie ein Mensch, der mit seinem Schicksal zufrieden ist, und, weil er recht handelt und liebevoll gesinnt ist, auch den inneren Frieden besitzt. Viertes Buch 1. Wenn der in uns herrschende Geist so ist wie er sein soll, so kann es uns – den Ereignissen gegenüber – nicht schwer fallen, auf jede Möglichkeit vorbereitet zu sein und das Gegebene hinzunehmen. Das Festbestimmte, Abgemachte wofür wir Interesse haben, ist es überhaupt nicht; sondern das, was uns gut und wünschenswert scheint, ist doch immer nur mit Vorbehalt ein Gegenstand unseres Strebens; was sich uns aber geradezu in den Weg stellt, betrachten wir als ein Mittel zu unsrer Übung, der Flamme gleich, die sich auch solcher Stoffe zu bemächtigen weiß, deren Berührung ein kleineres Licht verlöschen würde, aber ein helles Feuer nimmt in sich auf und verzehrt, was man ihm […]
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21. Juli 2018 | Kategorie: Artikel, Zeitzeugnisse/Zeitzeugen
Es ist schwer das Folgende hinzuschreiben, weil die Gefahr besteht, dass die gefühlig Wohlmeinenden in jedem Fall das Falsche herauslesen. Wie sagte einst Wolfgang Neuss: “ Ich bin viel zu sehr Mensch, um Humanist sein zu können.“ Das ist sehr wahr. Was aber tun, wenn beides bedroht ist? Die Länder Europas haben Teile ihrer Individualität an die Gemeinschaft der Staaten abgetreten in der Hoffnung auf eine gemeinsame Identität. Aber herausgekommen ist eine gemeinsame europäische, politische Naivität, naiv bis zur Handlungsunfähigkeit, z. B. Ukraine in die Nato. Auf der Krim liegt der Hafen für die russische Schwarzmeerflotte. Dachte man, Putin guckt bei der Enteignung einfach zu? Die einzig wirksame außenpolitische Aktion davor war das Eingreifen Europas in Libyen. Ein nachhaltiges Desaster! Dann kam der Flüchtlingspakt als Notgeburt. Wer nimmt Europa überhaupt noch Ernst? Erdogan z.B. sicherlich nicht. Die eigentliche Frage ist also: Kann die Naivität der Europäer in Bezug auf Außenpolitik, Flüchtlingspolitik, […]
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11. März 2018 | Kategorie: Artikel, Notizen zur Zeit
Ich bin absolut für niedriges Kohlendioxid CO2 und Stickstoffdioxid NO2. Aber was man als wissenschaftlich denkender Mensch fragt: Woher haben die Brüsseler EU Bürokraten die 40 Mikrogramm/ Kubikmeter? Nirgends habe ich eine zuverlässige wissenschaftliche Begründung dazu gefunden. Der Arbeitsplatzgrenzwert für NO2 ist mit 950 µg/m³ extrem höher. Selbst täglich die Hälfte von 425 µg/m³ als Mittelwert müsste lebensgefährlich sein – oder eben nicht. Kein Geringerer als Prof. Dr. Hans Draxler, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Arbeits- und Umweltmedizin, hat vor Panikmache gewarnt. Auch bei 100 Mikrogramm NO2 sähe man keinen negativen Effekt, so zur Deutschen Presseagentur. Das sagen also die Daten, nicht die kolportierte Meinung. Auf jährlich 12.860 vorzeitige Stickoxid-Todesfälle auf Grund von Berechnungen zu schließen, wäre wissenschaftlich unseriös, so Draxler. Also woher die ominösen 40 Mikrogramm/ Kubikmeter? Inzwischen gibt es eine zweite Verlautbarung, diesmal des Umweltbundesamtes, die die mutmaßlichen Opfer von NO2 binnen Wochenfrist heldenhaft auf etwa die Hälfte […]
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