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Notizen zur Zeit. America the beautiful … Von W.K. Nordenham

01. September 2013 | Kategorie: Artikel, Notizen zur Zeit, Seelenmord

FOCUS Mittwoch, 28.08.2013

Wegen Doktorspielchen – Zehnjähriges Mädchen wird der Vergewaltigung angeklagt.

Im Oktober wird in Texas voraussichtlich eine Zehnjährige vor Gericht stehen, der Vergewaltigung vorgeworfen wird.

In Houston, Texas, hat die Polizei ein zehnjähriges Mädchen wegen des Vorwurfs der  Vergewaltigung  festgenommen und   m e h r e r e   T a g e   f e s t g e h a l t e n . Das Mädchen hatte mit einer Gruppe von Kindern Doktor gespielt – die Mutter eines Vierjährigen zeigte sie daraufhin an.

Ein zehnjähriges Mädchen ist in Texas der Vergewaltigung angeklagt und für vier Tage in Arrest genommen worden. Das berichtet der amerikanische Fernsehsender Fox. Das Mädchen hatte mit einer Gruppe von Nachbarskindern  i m  H o f   D o k t o r  g e s p i e l t . Ein Nachbar sah die Kinder und berichtete der Mutter eines beteiligten  V i e r j ä h r i g e n  d a vo n . D i e s e  i n f o r m i e r t e   d i e   P o l i z e i . Der Vorwurf: Das Mädchen habe d e n  J u n g e n  u n s i t t l i c h   b e r ü h r t .

Der Vorfall ereignete sich im April dieses Jahres, das Mädchen war zu diesem Zeitpunkt neun Jahre alt. Zwei Monate später, im Juni, wurde es dann o h n e   j e d e   V o r w a r n u n g   v e r h a f t e t . „Ich war bei einer Freundin und meine Mutter hat sie angerufen und ihr gesagt, dass ich nach Hause kommen soll“, sagte die junge Angeklagte in einem Interview mit Fox. Als sie sich auf den Weg heim machte, wartete vor ihrer Haustür offenbar die Polizei. „Ich weinte und sie brachten mich in das Polizeiauto. Ich wollte nicht einsteigen. Ich weinte und versuchte nicht einzusteigen. Meine Mama sagte, ich solle mich beruhigen.“

Beim Verhör durfte ihre Mutter nicht dabei sein

Vier Tage Jugendgefängnis brachte ihr das Doktorspiel ein. „Es ist ein Albtraum“, sagte ihre Mutter im Fernseh-Interview. Nach eigener Aussage v e r b o t   i h r    d i e    H o u s t o n e r   P o l i z e i ,  b e i  d e m  V e r h ö r  i h r e r   T o c h t e r   a n w e s e n d   z u  s e i n. Das Mädchen sei nach der 45-minütigen Befragung   i n    T r ä n e n   a u f g e l ö s t   g ew e s e n . „Als meine Mama kam um mich zu sehen, habe ich gesagt, dass ich nach Hause will und dann hat sie gesagt, dass ich nicht nach Hause gehen kann.“ Vorbei ist der Spuk für das Mädchen noch nicht: Es wird aller Voraussicht nach  im  Oktober  w e g e n   M i s s b r a u c h s  vor Gericht stehen.

Eigentlich will ich mich nicht mehr aufregen. Dies Land hatte in den 60 er Jahren mit der Friedensbewegung für mich einmal Vorbildcharakter. Aber was geschieht hier ? Was ist in diesem sogenannten Land der Freien seit nunmehr  Jahren los? Waterboarding als Möglichkeit des Verhörs, ohne dass die Verantwortlichen in der Regierung je dafür belangt wurden?  Gelogene Gründe für einen Irakkrieg, in dessen Folge jetzt monatlich mehr Tote zu beklagen sind als zu Saddam Husseins schlimmsten Zeiten und keine Anklage gegen die Verantwortlichen? Guantanamo unter weiterhin rechtsfreien Bedingungen bestehend?  Eine Syrienpolitik Amerikas mit 100 000 Toten und Millionen von Flüchtlingen, das nach zwei Jahren immer noch nicht merkt, wem man da auf den Leim gegangen ist, wo man schon in Afghanistan denselben Irrsinn mit den Taliban veranstaltet hatte, als diese gegen die Sowjets aufgerüstet wurden? Während jene abziehen mussten, wurden diese so stark, dass der 9. September folgen konnte und mit NSA ein Überwachungsmechanismus möglich wurde, der allen Vorstellungen von Demokratie und Freiheit spottet. Jetzt wird eine Zehnjährige eingesperrt wie ein Schwerverbrecher und ohne Beistand verhört.  Das nenne ich unsittlich berührt! Das nenne ich Missbrauch! Anstatt sich zu entschuldigen bereitet man eine Anklage vor, um den Seelenmord zuverlässig zu vollenden. Und am Sonntag gehen die Protagonisten dieses Wahns alle in die Kirche, zusammen mit George W. Bush und beten um eine Vergebung, die, wenn es nach der Schrift geht, nimmer erteilt werden kann. Sie werfen nicht nur den Ersten, sondern jeden greifbaren Stein und verdrängen in ihren Hochmut, der bekanntlich vor dem Fall kommt, dass dies nur den Unschuldigen unter ihnen erlaubt gewesen wäre.  Dann jährt sich noch die berühmte Rede des wahren Friedensnobelpreisträgers Martin Luther King, und die größtmögliche präsidiale Enttäuschung – gemessen an der Erwartung – steht am Rednerpult und gedenkt. Was für Berater hat dieser Mann?  America the beautiful… the land of the free and the home of the brave? Ich fasse es nicht.

P. S. Nach Snowden scheint es angebracht, am Schluss eines Artikels mit doch kritischem Inhalt über die USA, ein paar freundliche Grüße an die Mitarbeiter der NSA anzuhängen, was hiermit geschieht.