Sein oder Design ist nicht mehr Frage, sondern schon Antwort. So schafft die entstellteste Menschheit das höchste Bruttosozialprodukt.

Kraus, Heine und die Folgen. Von Richard Schuberth

29. Februar 2012 | Kategorie: Artikel, Heine und die Folgen, Richard Schuberth

Richard Alexander Schubert ist Schriftsteller – unter anderem –  und lebt in Wien. Die Lektüre seiner Schriften sei dem empfohlen, der den Kopf nicht nur als Huthalter oder Frisierobjekt missbraucht. Der  Text wird hier mit seiner ausdrücklichen Genehmigung abgedruckt. Er entstammt dem Buch

Richard Schuberth                                                                                      30 Anstiftungen zum Wiederentdecken von Karl Kraus

238 S. , EUR 24,-
Broschur mit Fadenheftung
ISBN 978-3-85132-531-7, 2008

Kraus, Heine und die Folgen

Was will die einsame Träne? Was will ein Humor, der unter Tränen lächelt, weil weder Kraft zum Weinen da ist noch zum Lachen?

Karl Kraus

Wahrheit im Fühlen und Denken hilft einem sehr viel in der Prosa, dem Lügner wird der gute Stil sehr erschwert.“

Heinrich Heine

Nichts ist törichter als die Frage, welcher Dichter größer sei als der andere. Flamme ist Flamme, und ihr Gewicht lässt sich nicht bestimmen nach Pfund und Unze. Nur platter Krämersinn kommt mit einer schäbigen Käsewaage und will den Genius wiegen.

Heinrich Heine

Wohl aber lässt sich qualifizieren, ob eine Flamme erleuchtet und brennt oder nur das begeisterte Blitzen und rebellische Funkeln der Dichteraugen illuminiert. Das zeigt Karl Kraus in seinem Essay „Heine und die Folgen“ aus dem Jahr 1910, und wer wie ich mit Heine sozialisiert wurde, der schützt sich gegen Kraus’ Kritik zunächst mit dem vorgedruckten Katalog der Unterstellungen, die von pedantisch bis besserwisserisch, von narzisstisch bis gehässig reichen – und wird an der stilistischen und ethischen Autorität dieses wundersamen Stücks Literatur resignieren, weil er mit Kieseln gegen einen Felsblock wirft. Nie wurde die Forderung, wer kritisiert, solle Besseres liefern, besser erfüllt als durch Kraus’ Kritik an Heine. Es ist sogar unbedingt von dessen Lektüre abzuraten, und wer es nicht lassen kann, sollte sich zumindest mit den Brech- oder Abführmitteln seiner Vorurteile vor ihrem Verständnis schützen. Denn es lässt sich keines seiner Argumente widerlegen, und selbst wenn, gäbe es keine Sprache, die es mit der seinen aufnehmen könnte. Nicht einmal zu kennen braucht man das Objekt seiner Kritik, Heinrich Heine. Was Kraus kritisierte, ist allgemein gültig, und wer „Heine und die Folgen“ wirklich verdaut hat, dem wird danach ein Großteil seiner kulturellen Lieblingskost, mit oder ohne Heine, kaum noch schmecken. Die formblinde Halbbildung, die in Kunst nur den Inhalt wahrnimmt und folglich Kraus und Heine als Geistesverwandte missversteht, mag in Kraus’ Kritik an Heine nur Stutenbeißerei vermuten.

Der Linken ist der Marx-Intimus und Verfasser der „schlesischen Weber“ wie die Ernst-Busch-Platte und der Che-Poster Requisite der eigenen Gesinnung. Für sie ist Literatur nicht interessant, weil sie gut ist, sondern weil der Autor in Spanien gekämpft hat oder Kirgise ist. Doch über die Kritik der Gesinnungsliteratur wurde in vorangegangenen Artikeln genug gesagt. Vielmehr interessiert die ungebrochene Tradition einer kulturindustriellen Heine-Verehrung, die seit 1910 das immer gleiche Gesicht zeigt, und im Jahr 2006 am authentischsten das von Marcel Reich-Ranicki annimmt, der im Fernsehen Heine zum größten deutschen Dichter hochkrächzt, nicht ohne nachzubelfern, dass „der Kraus“ ja nur neidisch war, weil er nicht konnte, was Heine konnte. Liest man „Heine und die Folgen“, kommt man zur überraschenden Einsicht, dass Reich-Ranicki zumindest in Letzterem Recht hat, ja Kraus gar nicht können wollte, was Heine konnte.

Bis zu diesem Text brachte Kraus Heine unschlüssiges Wohlwollen entgegen. 1906 schrieb er in der „Fackel“ noch: „Wir wollen nicht ungerecht gegen ihn werden, weil uns seine Grazie amoralischer Tugend heute im Zerrbild journalistischer Verkommenheit entgegentritt, weil seine künstlerischen Vorzüge an den Nachfolgern als sittliche Mängel wirken, an seinen künstlerischen Mängeln eine Generation schmarotzt, die noch immer unter Heines Tränen lächelt.“ Doch seine Redlichkeit gebietet Kraus, den jüdischen Kosmopoliten Heine gegen die Kritik der Bodenständigen zu verteidigen und mit der seinen erst anzusetzen, „nachdem man alle Urteutonen, die ihm die Denkmalswürdigkeit absprechen, beleidigt hat. Denn man baut aus deutschen Eichen keine Galgen für die Reichen, auch nicht für die Geistreichen.“

Vier Jahre später ahndet er die Konsequenzen schon am Urheber selbst, Heine sei es gewesen, der „der deutschen Sprache so sehr das Mieder gelockert hat, dass heute alle Kommis an ihren Brüsten fingern können“. Er klagt ihn als geistigen Ahnvater des Feuilletonismus an, der Ästhetisierung des Journalismus und der Journalisierung der Literatur, als Schutzheiligen all derer, die die Untugend, es sich in Sprache und Denken zu leicht zu machen, als Leichtigkeit feiern. Unter Kraus’ Lupe entlarvt sich Heine als der talentierte Poseur, als den ihn das geistige Bildungskleinbürgertum seit 150 Jahren bewundert, weil er ihnen romantisches Draufgängertum und flotten Rebellengeist vorgaukelt, die sie gerade noch selbst fertig brächten, ohne ihre fragilen Ego-Anmaßungen – die Bedingung jeglicher Erkenntnis – warten zu müssen. Sein Werk, so Kraus, führe „in unterirdischen Gängen direkt vom Kontor zur blauen Grotte“, oder aktualisiert: vom Kulturmanager- respektive Redakteursbüro direkt zu der berechneten Melancholie eines Truffautfilms oder dem glatten Zynismus von Harald Schmidts Late-Night-Show. Heine ist ewige Adoleszenz, weshalb er bei der Jugend und jenen so beliebt ist, welche das Erwerbsinteresse in unabgeschlossener Adoleszenz festfror. „Man hatte Masern, man hatte Heine, und man wird heiß in der Erinnerung an jedes Fieber der Jugend. Hier schweige die Kritik. Kein Autor hat die Revision so notwendig wie Heine, keiner verträgt sie so schlecht, keiner wird so sehr von allen holden Einbildungen gegen sie geschützt, wie Heine. (…) So kommt der Tag, wo es mich nichts angeht, dass ein Herr, der längst Bankier geworden ist, einst unter den Klängen von ‚Du hast Diamanten und Perlen’ zu seiner Liebe schlich. Und wo man rücksichtslos wird, wenn der Reiz, mit dem diese tränenvolle Stofflichkeit es jungen Herzen angetan hat, auf alte Hirne fortwirkt und der Sirup sentimentaler Stimmungen an literarischen Urteilen klebt.“

Lächeln unter Tränen

Heines Tränen, wirft ihm Kraus vor, hätten kein Salz und sein Witz keinen Boden. Alles, was Kraus heilig ist, Empfindung, Anschauung, Kritik, Witz und – Sprache, gebrauche Heine zum Dekor seiner Person, die Kraus zufolge erst zur Persönlichkeit reifte, wenn sie sich diesen Heiligtümern unterwürfe. Auch Oscar Wilde und Peter Altenberg sind eitle Gecken, doch in ihrer Egomanie spiegelt sich die Welt, während Heine dieser stets sein Spiegelbild aufdrängt. Auch Nestroy witzelt, doch in seinen Witzen lachen die Widersprüche der Gesellschaft, welche Heine bloß verlacht. Womit sich die in ihrer persönlichen Souveränität unsichere Nachwelt lückenlos identifizieren kann und ihn als den lässigen Überwinder der sperrigen Klassiker wie Goethe feiert. „Dass, wer nichts zu sagen hat, es besser verständlich sage, diese Erkenntnis war die Erleichterung, die Deutschland seinem Heine dankt nach jenen schweren Zeiten, wo etwas zu sagen hatte, wer unverständlich war.“ Präzise erhellt Kraus den Unterschied zwischen Lyrik, die die Dinge sprechen lässt, und solcher, die über die Dinge spricht: „Wie über allen Gipfeln Ruh’ ist, teilt sich Goethe, teilt er uns in so groß empfundener Nähe mit, dass die Stille sich als eine Ahnung hören lässt. Wenn aber ein Fichtenbaum im Norden auf kahler Höh’ steht und von einer Palme im Morgenland träumt, so ist das eine besondere Artigkeit der Natur, die der Sehnsucht Heines allegorisch entgegenkommt.“

Heines Beliebtheit liegt in seiner Gefälligkeit begründet, in einer Lyrik, „in der die Idee nicht kristallisiert, aber verzuckert wird“, in einem Witz, der im Gegensatz zum Nestroy’schen Humor „mit der Welt läuft, der sie dort traf, wo sie gekitzelt sein wollte, und dem sie immer gewachsen war“ – und in der augenzwinkernden Legerheit, die keck von einem Thema zum anderen hüpft und sich das als Überschmäh verbuchen lässt. Kraus sieht darin lediglich Unfähigkeit zur Komposition und geistige Kurzatmigkeit – jenen kurzen „Atem, der in einem Absatz absetzen muss, als müsste er immer wieder sagen: so, und jetzt sprechen wir von etwas anderm. Wäre Heine zum Aphorismus fähig gewesen, zu dem ja der längste Atem gehört, er hätte auch hundert Seiten Polemik durchhalten können.“

Stilkunde als Charakterkunde?

Auf rutschigen Boden begibt sich Kraus, wenn er vom Stil des Autors auf dessen Charakter schließt, doch überzeugt er auch dort mit unerwarteter Trittsicherheit. Seine Charakterologie setzt zunächst bei falschen Gefühlen und falscher Aufklärung an. Wenn Heine zum Beispiel die Erbauung einer jungen Dame beim Betrachten des Sonnenuntergangs entmystifizieren will – „Mein Fräulein, sein Sie munter, / Das ist ein altes Stück; / Hier vorne geht sie unter, / Und kehrt von hinten zurück.“ – dann kommt ihm Kraus schnell auf die Schliche: „Der Zynismus Heines steht auf dem Niveau der Sentimentalität des Fräuleins. Und der eigenen Sentimentalität.“ Heine gefällt sich als der ironische Überwinder der Romantik und ihrer Wirklichkeitsverweigerung. Doch Kraus weist ihm nach, dass er sie keinesfalls überwindet, sondern bloß ihre billigste Emotionalität in sich erhält und sie, sobald er sich dabei erwischt, an anderen verspottet. Kraus würde nie Romantik gegen Realismus oder etwa Naturlyrik gegen das politische Gedicht ausspielen. Ob so oder so, Literatur sollte tiefes Empfinden mit tiefem Denken vereinen, die Qualität ihrer Sprache ist ihr Senkblei.

Heine wurde oft ein brüchiger Charakter attestiert. Niemals hätte ihm Kraus das zum Vorwurf gemacht, wohl aber, dass er die Brüche dieses Charakters selten zu künstlerischer Stärke genutzt, sondern mit der Ironie der Beiläufigkeit überpudert hat.

In Anspielung auf den Publizisten Maximilian Harden hatte Kraus geschrieben: „Dass einer ein Mörder ist, muss nichts gegen seinen Stil beweisen. Aber der Stil kann beweisen, dass er ein Mörder ist.“ Wie Harden die Homosexualität des Fürsten Eulenburg denunzierte, so hatte Heine zwei Generationen zuvor die homosexuellen Neigungen des Dichters August Graf von Platen verspottet.

„Die Gesinnung“, kommentiert Kraus, „kann nicht weiter greifen als der Humor. Wer über das Geschlechtsleben seines Gegners spottet, kann nicht zu polemischer Kraft sich erheben. (…) Schlechte Gesinnung kann nur schlechte Witze machen. Der Wortwitz, der die Kontrastwelten auf die kleinste Fläche drängt und darum der wertvollste sein kann, muss bei Heine (…) zum losen Kalauer werden, weil kein sittlicher Fonds die Deckung übernimmt.“

Auch am Beispiel der Polemik gegen seinen Konkurrenten Ludwig Börne überführt er Heine einer Spießermoral, die dieser hinter Frivolität und Freigeistigkeit zu verstecken trachtete. Heine hatte gemutmaßt, ob eine gewisse Madame Wohl die Geliebte Börnes sei oder „bloß seine Gattin“. Kraus: „Dieser ganz gute Witz ist bezeichnend für die Wurzellosigkeit des Heineschen Witzes, denn er deckt sich mit dem Gegenteil der Heineschen Auffassung von der Geschlechtsmoral. Heine hätte sich schlicht bürgerlich dafür interessieren müssen, ob Madame Wohl die Gattin Börnes oder bloß seine Geliebte sei.“

Nur vor Heines letzten Werken verneigt sich Kraus, dem „Romanzero“ zum Beispiel, den jener angesichts eines langsamen Todes in seiner „Matratzengruft“ verfasste: „Heine hat das Erlebnis des Sterbens gebraucht, um ein Dichter zu sein.“ – „Der Tod konzentriert, räumt mit dem tändelnden Halbweltschmerz auf und gibt dem Zynismus etwas Pathos. (…) Sein Witz, im Erlöschen verdichtet, findet kräftigere Zusammenfassungen; und Geschmacklosigkeiten wie: ‚Geh ins Kloster, liebes Kind, oder lasse dich rasieren’, werden seltener.“

Die Kommis von heute, gleich ob es sich bei ihnen um Museumskuratoren, Redakteure oder kultivierte Werbetexterinnen handelt, mögen noch immer wissen, was sie an ihrem Heine haben, die Schärfe, die nicht zu sehr brennt, die Gefühlstiefe, die auch nach Büroschluss seicht genug bleibt, und den aufgeklärten Sarkasmus, mit dem es sich insgeheim fies und konkurrenzfähig bleiben lässt. „Darum verlangt die Pietät des Journalismus, dass heute in jeder Redaktion mindestens eine Wanze aus Heines Matratzengruft gehalten wird. Das kriecht am Sonntag platt durch die Spalten und stinkt uns die Kunst von der Nase weg! Aber es amüsiert uns, so um das wahre Leben betrogen zu werden. In Zeiten, die Zeit hatten, hatte man an der Kunst eins aufzulösen. In einer Zeit, die Zeitungen hat, sind Stoff und Form zu rascherem Verständnis getrennt.“

„Heine hat das Höchste geschaffen, was mit der Sprache zu schaffen ist“, resümiert Karl Kraus, aber: „Höher steht, was aus der Sprache geschaffen wird.“ Doch auch vor dem Alterswerk finden sich bei Heine genug Sentenzen, die nicht mit, sondern in der Sprache großartig und gar nicht so weit von Kraus’ Satire entfernt sind. So ungerecht seine Kritik an Heine im Detail sein mag, die Kritik der „Folgen“ hat die Kraft, alles was wir für kritisch und klug halten, tosend in sich zusammenstürzen zu lassen und auf ein neues Niveau zu verweisen. Ob wir die Kraft haben, ihm dorthin zu folgen, steht auf einem anderen Blatt. So empfiehlt sich „Heine und die Folgen“ als Fegefeuer für jeden denkenden Menschen, es ist das Manifest einer stilistischen Ethik, deren Kenntnis verbietet, hinter sie zurückzufallen. Um sich diese Schäbigkeit zu ersparen, lese man „Heine und die Folgen“ besser nicht.

Lesetipp:

Karl Kraus: Heine und die Folgen. In: Der Untergang der Welt durch schwarze Magie. Frankfurt a. Main 1989

 


Heine und die Folgen. Von Karl Kraus

06. Oktober 2011 | Kategorie: Aus "Die Fackel", Heine und die Folgen

Heine und die Folgen erschien erstmals im Dezember 1910 im Verlag Albert Langen, München. Karl Kraus veröffentlichte den Aufsatz später in der Zeitschrift  Die Fackel Nr. 329/330, S. 1-33, 1910  mit dem Vorwort. Ein Schlusswort  >Zwischen den Lebensrichtungen < erschien später  in Die Fackel 462-471, S. 76-78.   im Oktober 1917. Nie wurde dem Dichter Heine so auf den poetischen Zahn gefühlt, nie des Dichters Spreu klarer vom Weizen getrennt und ungezählte bewusste und unbewusste Epigonen entlarvt. Die im Vorwort noch festgestellte mangelnde Akzeptanz durch den Leser, muss im Schlusswort der Feststellung weichen, dass die Schrift mehrere Auflagen und großes Interesse erfuhr. Das >Vorwort< zählt zum Persönlichsten, was von Karl Kraus je niedergeschrieben  wurde. Seine darin geäußerte abwertende Einstellung zum Roman ist bekannt. Elias Canetti hat sie in seinem Buch „Die Fackel im Ohr“ angemessen kritisch beurteilt. Wer den ganzen  Aufsatz lesen will, möge im Fackel-Archiv (siehe link) nachlesen. Nicht etwa wegen einer der Ablehnung des Inhalts  und seiner Schlussfolgerungen,  sondern aus persönlichen Gründen wurden nur Vorwort und Nachlese abgedruckt. Auf eine zunächst angekündigte Begründung dafür habe ich verzichtet, weil sie vom folgenden Test abgelenkt hätte .

DIE FACKEL


Nr. 329/330 31. AUGUST 1911 XIII. JAHR


Heine und die Folgen

Von Karl Kraus

Vorwort

Die tiefste Bestätigung dessen, was in dieser Schrift gedacht und mit ihr getan ist, wurde ihr: sie fand keine Leser. Ein Gedrucktes, das zugleich ein Geschriebenes ist, findet keine. Und mag es sich durch alle äußeren Vorzüge: den bequemen, noch in feindlicher Betrachtung genehmen Stoff, ein gefälliges Format und selbst durch den billigsten Preis empfehlen — das Publikum lässt sich nicht täuschen, es hat die feinste Nase gegen die Kunst, und sicherer als es den Kitsch zu finden weiß, geht es dem Wert aus dem Wege. Nur der Roman, das  Sprachwerk, das in seiner ungreifbarsten Reinheit noch dem gemeinen Verstande irgend Halt und Hoffnung lässt, nährt heute seinen Mann. Sonst haben vor dem Leser jene, die ihm mit dem Gedanken im Wort bleiben, einen unendlich schweren Stand gegen die, welche ihn mit dem Wort betrügen. Diesen glaubt er sofort, den andern erst nach fünfzig Jahren. Und keine irdische Träne aus den Augen, die das Leben vom Tod begraben sehen, verkürzt die Wartezeit. Nichts hilft. Die Zeit muss verstinken, um jene, die das sind, was sie können, so beliebt zu machen, wie diese da, welche können, was sie nicht sind. Nur dass dieses Heute noch den besondern Fluch des Zweifels trägt: ob der Kopf, der die Maschine überlebt, auch ihre Folgen überstehen wird. Nie war der Weg von der Kunst zum Publikum so weit; aber nie auch hat es ein so künstliches Mittelding gegeben, eins, das sich von selbst schreibt und von selbst liest, so zwar, dass sie alle schreiben und alle verstehen können und bloß der soziale Zufall entscheidet, wer aus dieser gegen den Geist fortschreitenden Hunnenhorde der Bildung jeweils als Schreiber oder als Leser hervorgeht. Die einzige Fähigkeit, die sie als Erbteil der Natur in Ehren halten: von sich zu geben, was sie gegessen haben, scheint ihnen auf geistigem Gebiet als ein Trick willkommen, durch den es gelingen mag, zwei Verrichtungen in einer Person zu vereinigen, und nur weil es noch einträglichere Geschäfte gibt als das Schreiben, haben sich bisher so viele unter ihnen Zurückhaltung auferlegt und begnügen sich damit, zu essen, was die andern von sich gegeben haben. Wie derselbe Mensch sich in einer Stammtischrunde vervielfacht hat, in der ein Cellist, ein Advokat, ein Philolog, ein Pferdehändler und ein Maler sitzen, durch den Geist verbunden und nur vom Kellner nach den Fächern unterschieden, so ist zwischen Autor und Leser kein Unterschied. Es gibt bloß noch Einen, und das ist der Feuilletonist. Die Kunst weicht vor ihm zurück wie der Gletscher vor dem Bewohner des Alpenhotels. Einst konnte man den, so rühmten die Führer, mit Händen greifen. Wenn der Leser heute ein Werk mit Händen greifen kann, dann muss das Werk eine üble Seite haben. Der Herausgeber dieser Zeitschrift ist sich durchaus bewusst, dass sie ihr Ansehen großenteils jener Empfänglichkeit verdankt, die sich etwa dem vorzüglichen Romanautor nicht gleich darum entzieht, weil sie vom Hörensagen weiß, dass er auch ein Künstler ist. Er darf sich diese Nachsicht getrost zunutze machen. Der Herausgeber der Fackel hat nicht selten das Gefühl, dass er an ihr schmarotzt. Sie würde ihm unwiderruflich verweigert, wenn die Leser gar erführen, in welchem Stadium der Unzurechnungsfähigkeit solch witzige Anlässlichkeiten entstehen, von welcher Kraft der Selbstvernichtung diese Treffsicherheit lebt und wie viel Zentner Leiden eine leichte Feder tragen kann. Und wie düster das ist, was den Tagdieb erheitert. Das Lachen, das an meinen Witz nicht heranreicht, würde ihnen vergehen! Sähen sie, dass der kleine Stoff, der ihnen zu Gesicht steht, nur ein schäbiger Rest ist von etwas, das sie nicht betasten können, sie gingen endlich davon. Ich bin bei denen, die sich einbilden, meine Opfer zu sein, nicht beliebt; aber bei den Schadenfrohen noch immer weit über Verdienst.

Mag nun die Fackel sich auch zumeist in den unrechten Händen befinden: wenn sich das, was von mir geschrieben ist, in einen andern Druck wagt, so langt überhaupt keine Hand
darnach. Für eine Sammlung von Satiren oder Aphorismen soll das nicht gelten. Eine solche ist mit den seltenen Lesern zufrieden, denen die textliche Veränderung ein neues Werk bedeutet. Aber an der Schrift »Heine und die Folgen«, die als Manuskript in den Buchverlag kam, hat es sich gezeigt, dass es nicht mehr Leser gibt, als jene wenigen. Und diese Erfahrung kann gerade sie nicht schmerzlos hinnehmen. Denn ihr Wille ist, Leser zu schaffen, und das könnte ihr nur gelingen, wenn sie Leser findet. Sie trägt den Jammer des deutschen Schrifttums aus, und sie ist nicht zufrieden damit, dass ihre Wahrheit sich an ihr selbst erfülle. Darum betritt sie den Weg der Reue, der aus dem Buch zurück in die Zeitschrift führt, und auch diese Notwendigkeit sei ihr gefällig, die Perversität des geistigen Betriebs unserer Tage zu erweisen. Hier, im vertrauten Kreis, wird sie wenigstens den Versuch machen, zu mehr tauben Ohren zu sprechen, als in der großen deutschen Öffentlichkeit zu haben sind.

Denn es ist nicht zu denken, dass sie just für den Gegenstand taub waren, von dem zu ihnen die Rede ging. Von Heine hören sie noch immer gern und wenn sie auch nicht wissen,
was soll es bedeuten. Sicherlich würde die Schrift, wenn sie bloß die Lebensfülle seiner Kunst verneinte, jenem Zeitgefühl nichts Neues sagen, das sich selbst durch die Verabredungen der Intelligenz nicht betrügen lässt. Sicherlich lässt es sich eher zur Bettelei für ein Heine-Denkmal als zur Lektüre seiner Bücher herumkriegen. Und dem Hass, der dort ansetzte, wo nicht Liebe, nur intellektuelle Heuchelei die Grabeswacht hält, würde zwar einige Erbitterung, aber kein allgemeines Interesse antworten. Diese Schrift indes, so weit entfernt von dem Verdacht, gegen Heine ungerecht zu sein, wie von dem Anspruch, ihm gerecht zu werden, ist kein literarischer Essay. Sie erschöpft das Problem Heine nicht, aber mehr als dieses. Der törichteste Vorwurf: dass sie Heine als individuellen Täter für seine Folgen verantwortlich mache, kann sie nicht treffen. Die ihn zu schützen vorgeben, schützen sich selbst und zeigen die wahre Richtung des Angriffs. Sie sollen für ihre Existenz verantwortlich gemacht werden, und der Auswurf der deutschen Intelligenz, der sich sogleich geregt hat, bewies, dass er sich als die verantwortliche Folge fühle. Es waren Individuen, die durch ihre eigene Lyrik schwer genug gestraft sind oder durch ihre eigene Polemik zu sehr insultiert waren, als dass sie einer besondern Abfertigung bedurft hätten. Die wenigen, die sich geärgert und die vielen, die nicht gelesen hatten, haben bestätigt, was geschrieben war. Nicht die Gefahr, eine Entweihung Heines zu erleben, wohl aber die Furcht, das Feindlichste zu hören, was diesem Zeitalter der Talente gesagt werden kann, hat dem Ruf ein stärkeres Echo ferngehalten. Nicht eine Wertung Heine’scher Poesie, aber die Kritik einer Lebensform, in der ein für allemal alles Unschöpferische seinen Platz und sein glänzend elendes Auskommen gefunden hat, wurde hier gewagt. Nicht die Erfindung der Pest, nicht einmal ihre Einschleppung wurde getadelt, aber ein geistiger Zustand beschrieben, an dem die Ornamente eitern. Das hat den Stolz der Bazillenträger beleidigt. Hier ist irgendwie die Sprache von allem, was sie einzuwickeln verpflichtet wurde, gelöst, und ihr die Kraft, sich einen bessern Inhalt zu schaffen, zuerkannt. Hier ist in dieser Sprache selbst gesagt, dass ihr der kalligraphische Betrug fremd sei, der das Schönheitsgesindel zwischen Paris und Palermo um den Schwung beneidet, mit dem man in der Kunst und in der Hotelrechnung aus dem Fünfer einen Neuner macht. Das haben sie nicht verstanden, oder als bedenklich genug erkannt, um es nicht hören zu wollen.

Um aber die Unfähigkeit, die eine redliche Wirkung des begabten Zeitgeistes ist, nicht schwerer zu belasten als die Bosheit, die in allen Zeiten die sozialen Möglichkeiten gegen den Gedanken mobilisiert hat, muss gesagt werden, dass noch ein besonderer Verdacht den Autor dazu bestimmt hat, vom Verlag Albert Langen das Recht des Wiederabdruckes dieser Schrift zu erbitten. Sein bekannter Verfolgungswahn, der ihm sogar zugeflüstert hat, dass es ihm in zwölf Jahrgängen nicht gelungen sei, sich angenehm zu machen, ließ ihn an eine absichtliche Unterdrückung der Broschüre glauben. Stellte ihm vor, dass die aufgestöberten Wanzen aus der Matratzengruft sich in Bewegung gesetzt und just dort angesiedelt hätten, wo der ihnen bekannte Weg vom Gedanken weg in den Handel führt. Die Furcht vor der Presse kann Berge versetzen und Säle verweigern: vielleicht bedarf es nicht einmal der Agitation, um einen Wiener Buchhändler im Vertrieb einer gefährlichen Broschüre, von der nur ein kleiner Gewinn abfällt, lau zu machen. Zumal einen von jenen, die noch heute der Fackel
einen autorrechtlichen Prozess verübeln, den ihr erster Drucker geführt hat. Ist es denn nicht eine Wiener Tatsache besonderster  Art, dass nicht nur den Blicken der spazierenden City das Ärgernis meiner Bücher entzogen wird, sondern dass die Hefte der Fackel, die in einer Zeile mehr Literatur enthalten als die Schaufenster sämtlicher Buchhandlungen der Inneren Stadt, und an deren letztes Komma mehr Qual und Liebe gewendet ist als an eine Bibliothek von Luxusdrucken eines Insel-Verlags — gezwungen sind, zwischen Zigarren, Losen und Revolverblättern ihre Aufwartung zu machen, um die Kosten zu decken, die eine nie belohnte und nie bedankte Mühe verursacht, während im Chor das Ungeziefer des Humors die Sache für lukrativ hält und sich an dem Begriff der »Doppelnummer« weidet! Eine Zeitschrift, welche die legitimsten administrativen Hilfen wie den Aussatz flieht, so aus sich selbst leben möchte, um so gegen sich selbst zu leben, buchgeboren wie kaum ein Buch im heutigen Deutschland, muss die Stütze des zuständigen Handels, die ihm Pflicht wäre, entbehren und in der österreichischen Verbannung jene Schmach verkosten, die den wegen eines politischen Delikts Verurteilten in die Zelle der Taschendiebe wirft. Ahnt die freigesinnte Bagage, deren kosmisches Gefühl die Gewinnsucht ist und von der man die Gnade erbetteln muss, für irrsinnig gehalten zu werden, wenn man keinen Profit macht: wie viel Genüsse sie sich mit dem Geld erkaufen könnte, das mein Werk des Hasses verschlingt, bis es die Gestalt hat, mit der ein Selbstverherrlicher nie zufrieden ist — weil es erst dann ihm die Fehler enthüllt, die die andern nicht merken? Aber hier, in sein Archiv, nimmt er, was ihm beliebt, und zieht er ein, was andernorts nicht beliebt hat. Hier kann ihn nichts enttäuschen. Eine Arbeit, die statt zwanzig Auflagen nicht die zweite erlangt hat: hier kann ihr nichts geschehen. Ihr Verfasser, dessen Lust es ist, in die Speichen seines eigenen Rads zu greifen, sich selbst und die
Maschine aufzuhalten, wenn ihm ein Pünktchen missfällt, wird nie mehr einem fremden publizistischen Betrieb seine Hilfe gewähren. Er wirbt nicht um neues Publikum. Die Fackel ist ihm nicht Tribüne, sondern Zuflucht. Hier kann ihn das Schicksal einer Arbeit nur bis zur Vollendung aufregen, nicht bis zur Verbreitung. Was hier gelebt wird, mag im Buche wiedererstehen. Aber es ist Lohn genug, unter dem eigenen Rad zu liegen.

Ein Schlusswort zum Nachtrag von »Heine und die Folgen«, (Nr. 329—330, August 1911), für das Werk »Untergang der Welt durch schwarze Magie« verfasst im Mai 1917

Zwischen den Lebensrichtungen

Nicht die Feststellung der unerheblichen Tatsache, dass die Schrift »Heine und die Folgen« neben der Verbreitung durch die Fackel nun doch im siebenten Jahr bei der dritten Auflage hält, erfordert die Ergänzung. Ein anderes sei nachgetragen, das gleichfalls, indem es scheinbar berichtigt, einer tieferen Betrachtung erst die Richtigkeit zu erkennen gibt. Alles, was hier und in allen Kapiteln über den Lebensverlust des heutigen Lebens und den Sprachverrat deutscher Menschheit gesagt ist, hat die gedankliche Spur, die bis zum Rand dieses Krieges führt, der meine Wahrheit auch zur Klarheit gemacht hat. Nur dort bedarfs eigener Klarstellung, wo gerade der Drang, der Maschine zu entrinnen, einer schon völlig entmenschten Zone den Vorzug vor jenem Schönheitswesen gab, das dem unaufhaltsamen Fortschritt noch weglagernde Trümmer von Menschentum entgegensetzte. In den späterhin geschriebenen Aphorismen ist die zum Krieg aufgebrochene Antithese zugunsten eben jener Lebensform entschieden, als einer, welche die Sehnsucht nach Leben und Form hatte und eben um solcher Sehnsucht, um eines selbstretterischen Instinktes willen, die Notwehr gegen die Tyrannei einer wertlosen Zweckhaftigkeit auf sich nehmen sollte, gemäß der das Leben Fertigware ist und die Kultur die Aufmachung. Demnach muss die Frage, »in welcher Hölle der Künstler gebraten sein will«, abdanken vor der zwingenden Entscheidung, dass der Mensch in dieser Hölle nicht gebraten sein will, durch die richtende Erkenntnis des Künstlers selbst, der nun nicht mehr das Recht und nicht mehr die Möglichkeit hat, die sichere Abschließung seines Innern zu suchen, sondern nur noch die Pflicht, zu sehen, welche Partie der Menschheit gleich ihm um die Erhaltung solchen Glückes kämpft und gegen den Zwang einer Lebensanschauung, die aus dem Leben alle Triebe gepresst hat, um es einzig dem Betrieb zu erhalten. Dass es aber jene Regionen sind, von deren Wesensart in ruhiger Zeit die Störung kam, darüber sich einem Zweifel hinzugeben, wäre Kriegsverrat an der Natur, die sich der Maschine erwehrt. Sie tut’s, und tue sie’s auch mit Hilfe der Maschine, dem Künstler gleich, der das Vehikel der Zeit nicht verschmäht hat, um ihr zu sich zu entfliehen. Er bejaht vor der Unvollkommenheit des Lebens den Lebensersatz und vor den halben Individualitäten das System des ganzen patentierten Persönlichkeitsersparers. Der sich der Maschine bedient, gewinnt in dem Maße, als sie alle verlieren, die die Maschine bedienen. Denn diese macht den Menschen nicht frei, sondern zu ihrem Knecht, sie bringt ihn nicht zu ihm selbst, sondern unter die Kanone. Der Gedanke aber, der nicht wie die Macht eine »Neuorientierung« braucht, um sich am Ruder wieder zu finden, weiß: Er schuf sich nur den Notausgang aus dem Chaos des Friedens, und was an der Wertverteilung »deutsch-romanisch« widerspruchsvoll schien, war nur der Widerspruch des neuen Daseins gegen sich selbst, der heute ereignishaft seine Lösung erfährt. Die Auffassung, die den »Lazzaroni als Kulturideal neben dem deutschen  Schutzmann« scheinbar nicht gelten lassen wollte, sie bestätigte ihn darin mehr als jene, die es — im Sinne des »Malerischen« — wollten und die die eigentlichen Deutschen sind. Das Wort vom »Schönheitsgesindel zwischen Paris und Palermo« mag auf jene Hunnenhorde der Bildung zurückfallen, die an der Verwandlung von Lebenswerten in Sehenswürdigkeiten schuld ist. Was hier von der Sprache und dem Menschen gedacht war, ist dem Typus, der tieferer Zwecklosigkeit nachhangend in der Sonne lungern kann, blutsverwandter als dem unerträglichen Eroberer eines Platzes an der Sonne, dessen Geistesart es freilich entsprochen hat, ein bunteres Dasein ornamental zu entehren und damit den Untergang zu beschönigen. In jenem Goethe’schen Sinne, der die basaltfreie Ordnung und Zweckhaftigkeit wahrlich nur zu dem höheren Zwecke will, um ungestörter die Schlösser und Wunder der Seele zu betreuen, musste ich die Umgebung solches Warenpacks vorziehen, weil es die besten Instrumente abgab, um sich Ruhe vor einer lärmvollen Welt zu schaffen, in der sie, nur weil sie keine Menschen mehr waren, selbst nicht mehr stören konnten. Aber die andern taten es, weil sie’s halb waren. Es war mir einst zu wenig, und jetzt ist es doch so viel. Und an dieses Problem, in welchem ganz ähnlich auch die Antithese Berlin-Wien zu Gunsten Wiens bereinigt wird, wirft der Zusammenbruch noch die Erkenntnis, dass gerade in der Sphäre der Lebensmechanik der ganze Widerspruch selbst enthalten war. Dass es nicht allein um »deutsch-romanisch«, sondern um »deutsch-weltlich« geht, zeigt sich, indem die bunte Welt auf Farbe dringt. Amerika, das es besser, nein am besten hat, und die Welt der alten Formen vereinigen sich, um mit einem Kunterbunt fertig zu werden, das von dort die Sachlichkeit, von da die Schönheit zusammenrafft und immerzu in der tödlichen Verbindung von Ware und Wert, in der furchtbaren Verwendung der alten Embleme für die neuen Realien durchzuhalten hofft. Der Angelsachse schützt seinen Zweck, der Romane seine Form gegen den Mischmasch, der das Mittel zum Zweck macht und die Form zum Mittel. Da hier die Kunst nur Aufmachung ist; da diese Sachlichkeit, diese Ordnung, diese Fähigkeit zum Instrument einem auf Schritt und Tritt den Verlust an Menschentum offenbart, den es gekostet hat, um ein so entleertes Leben dem Volkstum zu erringen; da es selbst die Oberflächenwerte, für die alle Seelentiefe und alle Heiligkeit deutschen Sprachwerts preisgegeben wurde, im Zusammenstoß der Lebensrichtungen nicht mehr gibt; da der Deutsche eben doch kein Amerikaner war, sondern nur ein Amerikaner mit Basalten: so taugt der Zustand nicht mehr zum Ausgangspunkt der Phantasie. Weil sie Geist und Gott und Gift benützen, um das Geld zu erraffen, so wendet sich eben jene von der entmenschten Zone einem Schönheitswesen zu, das gegen den unerbittlichen Lauf der Zeit seine Trümmer verteidigt. Auf der Flucht aus ihr habe ich Unrecht tun müssen. Die Partei der  Menschenwürde habe ich nie verleugnet und jetzt, wo, ach, der Standpunkt erreicht ist, sie nehmen zu können, habe ich dem Weltgeist nichts abzubitten als die Schuld, in solcher Zeit geboren zu sein, und den wang, sichs auf der Flucht häuslich einzurichten.