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17. Juli 2015 | Kategorie: Artikel, Justiz

Berliner Zeitung  16.07.2015

Landgericht Berlin Baby blind und taub geschüttelt – fünf Jahre Haft für Vater

Mit fünf Wochen erleidet das Baby Rippenbrüche, mit sechs Monaten erblindet es und verliert das Gehör. Der Vater der kleinen Emilia wurde nun des versuchten Totschlags schuldig gesprochen.

Er schüttelte seine Tochter, bis sie taub und blind wurde: Dafür  muss   der  Vater  der  kleinen  Emilia  aus  Berlin – Pankow  nun  für   f ü n f   J a h r e  hinter Gitter. Das Landgericht sprach den 26-Jährigen am Donnerstag  der  Misshandlung  von  Schutzbefohlenen   sowie   d e s   v e r s u c h t e n   T o t s c h l a g s  schuldig.  Emilia war sechs Monate alt, als sie im November 2014 heftig geschüttelt wurde. „Wer  ein  Kind  derart schüttelt,  der  n i m m t   b i l l i g e n d  d e n   T o d   i n   K a u f “, hieß es im Urteil. Der Vater hatte dies bestritten. Die mitangeklagte Mutter des Babys wurde zu einer Geldstrafe von 300 Euro verurteilt. Die 24-Jährige sei der fahrlässigen Körperverletzung durch Unterlassen schuldig, befand das Berliner Landgericht. Obwohl das Kind im Sekundentakt krampfte, habe sie mehrere Stunden vergehen lassen, ehe sie den Notarzt alarmierte, begründete das Gericht.

„Keinerlei Restzweifel“

Mit f ü n f   W o c h e n  schwebte Emilia zum ersten Mal in Lebensgefahr. Der Vater habe in der Nacht des 1. Juli 2014 überfordert reagiert, weil das Baby schrie. „Er drückt kräftig den Brustkorb, es kommt zu mehreren Rippenbrüchen“, sagte der Vorsitzende Richter Matthias Schertz. Danach sei gegen den 26-Jährigen wegen dringenden   Tatverdachts  ein   H a f t b e f e h l  ergangen.  Weil   aber   k e i n e   F l u c h t g e f a h r  gesehen wurde, blieb er frei. Das Jugendamt habe „zunächst funktioniert“, sagte Schertz. Mutter und Kind seien in einer Einrichtung vom Vater getrennt untergebracht worden. „Doch schon im September wurde ihnen gestattet, in die Wohnung zum Angeklagten zurückzukehren.“ Dies sei unglaublich. Das Verfahren wegen Misshandlung von Schutzbefohlenen sei zu dem Zeitpunkt nicht abgeschlossen gewesen.

Emilia war sechs Monate alt, als sie erneut lebensgefährlich verletzt in ein Krankenhaus kam. Es war zu starken Einblutungen in Gehirn und Augen gekommen. Zuvor sei der Vater für kurze Zeit allein mit dem Kind gewesen, so das Gericht. „Emilia schreit, er verliert die Geduld und schüttelt das Baby heftig“, sagte Schertz. An der Täterschaft würden nach dem achtwöchigen Prozess „keinerlei Restzweifel“ bestehen. Der Verteidiger des Vaters hatte erklärt, es sei völlig offen, wer das Kind schüttelte.

Das Mädchen kann nach Angaben von Ärzten bis heute nicht sehen und hören. Die Entwicklung sei ungewiss, hieß es. Mit dem Urteil entsprachen die Richter  i m   W e s e n t l i c h e n  dem Antrag des Staatsanwalts. Die Verteidiger hatten Freisprüche verlangt.(dpa)

 

Immer wieder muss ich so etwas lesen. Was ist hier wesentlich und was für eine Welt liegt hier vor, in der Justiz solches Urteil nach Recht und Gesetz für  angemessen halten darf?  Wehe den Opfern zuerst der Gesellschaft und dann der Gerichte!